Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)!
Die Acker-Kratzdistel ist eine von momentan mehreren hundert Pflanzen im auf Wildbienen spezialisierten Pflanzenfinder.
Viele weitere Distelarten, wie z.B. die Gewöhnliche Kratzdistel oder die Eselsdistel, findet Ihr hier.
Eine persönliche Anmerkung zu den Disteln
Da Schottland zu meinen Lieblingsländern gehört, mag ich Disteln natürlich noch ein bisschen mehr als andere Wildkräuter.
Denn bei den Schotten ist die Distel Nationalblume. Niemand würde es wagen, eine Distel abzumähen.
Ja sogar in Schlossparks werden Disteln gezielt angepflanzt. Und wie sieht es bei uns aus?
Hier werden sie konsequent bekämpft. Und das mit allem was zur Verfügung steht.
Alternativer Name und Namensherkunft
Die Pflanze wird auch einfach nur Ackerdistel genannt. Zudem existieren viele, regional unterschiedliche Trivialnamen.
So wird sie unter anderem auch als Tästel, Klein Margendistel, Stechdistel oder Mausdistel bezeichnet.
Der wissenschaftliche Name lautet „Cirsium arvense“.
Der Name "Acker" geht auf das bevorzugte, natürliche Vorkommen der Pflanze zurück.
Dieses wird im nächsten Abschnitt näher beschrieben.
Das Wort "Distel" an sich kommt aus dem indogermanischen. Es bedeutet so viel wie „spitz“ oder „stechen“.
Natürliches Vorkommen
Das Vorkommen der Pflanze erstreckt sich über ganz Mitteleuropa.
Sie wächst dabei vorrangig an Wegrändern, Ruderalstellen oder eben dem Namen entsprechend auf Äckern.
Eine Übersicht zu den flächendeckenden Vorkommen in Deutschland findet Ihr hier.
Sie ist dementsprechend als "nicht gefährdet" eingestuft.
Diese Distelart ist in der Landwirtschaft sehr ungern gesehen, da sie auf z.B. Weizenfeldern Nester ausbildet.
Diese schmälern den Ertrag. Ich persönlich konnte das bereits beobachten, als ich auf einem Mähdrescher mitgefahren bin.
Giftigkeit und Verwendung
Die Acker-Kratzdistel ist nicht giftig, sondern das Gegenteil ist der Fall. Die Pflanze ist wie viele andere Distelarten auch essbar.
Ihr wird zudem eine Heilwirkung nachgesagt, insbesondere bei Beschwerden die Galle und die Leber betreffend.
Weitere Informationen zu diesem Thema findet Ihr hier.
Die Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense) im naturnahen Garten
Bei uns im Garten dürfen sich die Disteln entfalten.
Hier blühen mit der Ruthenischen Kugeldistel, der Acker-Gänsedistel, der Gewöhnlichen Kratzdistel,
der Weg-Distel und eben der Acker-Kratzdistel einige Arten.
Durch ihre rosa-violetten Blüten ist sie ein echter Hingucker im naturnahen Garten.
Sie versamt sich jedes Jahr aufs Neue und taucht deshalb an bekannten aber auch weiteren Stellen wieder auf.
Die Pflanze wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, humosen Böden, welche auch gern mal trocken sein können.
Am besten gedeiht sie an einem sonnigen bis halbschattigen Standort.
Sie erreicht Wuchshöhen von bis zu 150 cm und Wuchsbreiten von bis zu 60 cm.
Die Ausmaße des Wuchses sind natürlich stark vom Standort abhängig und können variieren.
Eine Anwendung kommt deshalb auf einer Wildblumen- bzw. Wildkräuterwiese oder im Steingarten in Frage.
Für Balkone und Terrassen ist die Acker-Kratzdistel nicht geeignet, denn ihre Wurzel würde einfach in keinen Kübel oder Topf passen.
Für besonders Mutige: Auch die Integration dieser Pflanze auf das Blumenbeet ist denkbar.
Nutzen für Wildbienen und andere Insektenarten
Zudem zeichnet die Pflanze noch etwas aus. Sie bietet (Wild)bienen und vielen weiteren heimischen Insektenarten Nektar und Pollen.
Wozu diese benötigt werden? Das erfahrt ihr im Abschnitt Lebensweise.
Kurzum, die Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense) ist aufgrund ihres Aussehens und ihres Nutzens eine echte Alternative.
Eine Alternative zu insektenunfreundlichen Pflanzen, die des Öfteren in deutschen Gärten, auf Balkonen und Terrassen zu finden sind.
Vollständige und weiterführende Informationen zur Pflanze findet ihr auf Wikipedia.
Acker-Kratzdistel kaufen
Puh...da diese Pflanzenart eigentlich keiner im Garten haben möchte, ist sie sehr schwer erhältlich.
Einige, wenige Bezugsquellen für Samen findet Ihr im Steckbrief.
Im ländlichen Raum ist ein gezieltes Ansäen meist nicht notwendig.
Wenn man etwas Wildwuchs im Garten zulässt, so dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit die Acker-Kratzdistel auch mal dabei sein.
Ein übermäßiges Vermehren (oft auf diversen Seiten berichtet) kann ich bei uns im Garten nicht bestätigen.
Hier sind die anfänglich großen Bestände Jahr für Jahr eher rückläufig.