Ruderalfläche in Wohlsborn

Ruderalvegetation bzw. Ruderalpflanzen

Jeder hat sie schon mal gesehen. Die oftmals verachteten Schandflecke der Natur.
Die Ruderalflächen mit der auftretenden Ruderalvegatation bzw. den Ruderalpflanzen.

Ruderalfläche Ettersberg bei Weimar (Foto: M. Hampe)

Ruderalvegetation Ettersberg (Foto: M. Hampe)

Es handelt sich hier um brachliegende Rohbodenflächen. Dort bildet sich eine zufällige, vom Menschen unbeabsichtigte Vegetation aus.
Abhängig ist diese dabei von den Gegebenheiten vor-Ort. Bodenbeschaffenheit und in der näheren Umgebung vorkommende Pflanzen haben einen großen Einfluss. Dadurch entscheidet sich was hier als Ruderalpflanze wächst.
Wen es interessiert: Die genaue Definition der Worte Ruderalvegetation, Ruderalfläche bzw. Ruderalpflanzen kann man bei Wikipedia nachlesen.

Ruderalflächen haben in unserer Region einen oft unterschätzten Wert für die heimische Tierwelt.

Im Sommer bieten die hier ansässigen Ruderalpflanzen den heimischen Insektenarten Nektar und Pollen. So wird der Fortbestand einiger Arten gesichert. Denn in den Monokulturen wie Weizen, Mais etc. lässt sich nichts holen.

Auch wenn es die Meisten nicht vermuten:
Im Winter haben diese Flächen ebenfalls eine enorme Bedeutung. Viele Insektenarten finden in diesen Flächen Unterschlupf um den Winter zu überstehen. Sie ziehen sich in Stengel oder in den Boden zurück.
Aber auch für die heimische Vogelwelt haben die nun verblühten Pflanzen eine Menge zu bieten. So dienen die Samen vieler Pflanzen als Energiequelle in dieser futterarmen Zeit.
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Fläche nicht zum Opfer hochmotivierter Landschafstpfleger wird.

Ruderalfläche im Winter (Foto: Martin Hampe)

Distelsamen (Foto: Martin Hampe)

Wilde Karde (Foto: Martin Hampe)

Distelsamen (Foto: Martin Hampe)

Typische Ruderalpflanzen:

Welche Pflanzen sich auf einer Fläche ansiedeln ist wie anfangs beschrieben von mehreren Faktoren abhängig. In unserer Region sind es vorrangig Distelarten, Wilde Karde, Wegwarte, Mohn, Rainfarn, Natternkopf, Königskerze und viele, viele mehr...

Zitronenfalter auf Wilder Karde (Foto: Martin Hampe)

Blattschneiderbiene auf Distel (Foto: Martin Hampe)

Es gibt auch Probleme...

Oftmals breiten sich über diese Flächen auch ungebetene Pflanzen aus. Auf den folgenden Bildern sind die Drüsenlose Kugeldistel und das Schmalblättrige Greiskraut zu sehen.
Diese Arten sind bereits als invasive Neophyten eingestuft. Sie vedrängen also heimische Pflanzenarten aus ihrem natürlichen Lebensraum.

Drüsenlose Kugeldistel (Foto: Martin Hampe)

Schmetterling auf Greiskraut (Foto: Martin Hampe)

Ruderalvegetation und Ruderalpflanzen – das Problem!?

Für viele Menschen in unserer Umgebung stellt die Ruderalvegetation bzw. stellen die Ruderalpflanzen ein Problem dar.
Wie sieht`s denn hier aus?

Da müsste auch mal wieder gemäht werden!

Das sind nur einige Aussagen, die ich mithören konnte...

Aufklärung!!!

Vielleicht hilft es, Menschen auf solche Flächen aufmerksam zu machen. Ihnen zu erklären, wie hoch deren Wert für die Biodiversität ist. Ich von meiner Seite werde nicht müde. Ich versuche die Leute wo immer es geht anzusprechen und aufzuklären. Diese kleinen Oasen sollen auch in Zukunft hier und da noch entstehen und bleiben dürfen.