Es sollte niemand verurteilt werden, der in Kies eingefasste Lebensbäume anlegt. Wenn das der bevorzugte Stil ist, dann soll es so sein. Es geht vielmehr darum, dass man sich über das Insektensterben und den damit verbundenen Rückgang vieler einheimischer Vogelarten nicht aufregen sollte, wenn man sich dieser Gestaltungsart bedient.

Das ist in etwa so, wenn man Freitags gegen die Klimaerwärmung demonstriert und sich jedes Jahr das neuste Smartphone kauft, für das Rohstoffe vom Kongo nach China gebracht werden und danach wird das Ganze zu uns verschifft. Es ist unverzichtbar, dass junge Menschen auf die Straße gehen um für das Thema zu sensibilisieren. Man sollte aber auch versuchen, entsprechend der geübten Kritik zu handeln. Ein Anfang wäre, Elektrogeräte nur dann zu ersetzen, wenn sie kaputt und nicht mehr reparabel sind.

Davon wollen wir weg!

Da wollen wir wieder hin (mit den geeigneten Pflanzen)!

Im Unterpunkt Siedlungsflächen habe ich dargestellt, dass immer mehr Flächen versiegelt werden. Darin bestehen meiner Ansicht nach auch Chancen, die nur genutzt werden müssen.

Momentan und in den letzten Jahren ist zu beobachten, dass die alten Bauerngärten verschwinden. Die Gründe hierfür sind recht einfach. Die Generation, die in den Nachkriegsjahren teilweise noch auf Selbstversorgung angewiesen war und dass auch zu DDR-Zeiten (bei uns) weiter fortgesetzt hat bzw. fortsetzen musste, verschwindet nach und nach. Wo vielerorts noch Himbeersträucher, Apfelbäume, Spargel usw. angepflanzt wurden und Heuwiesen für die Kleintierhaltung angelegt waren, dominiert heutzutage meist kurz gehaltener Rasen und Steinwüste. Durch die preisgünstige und ständige Verfügbarkeit der Lebensmittel ist das zu einem gewissen Teil auch nachvollziehbar, da die Arbeit nicht von Nöten ist.

Diesem Trend kann entgegengewirkt werden, wenn die Menschen für die damit verbundenen, umweltrelevanten Themen (Lebensmittel - Qualität statt Quantität; biologische Vielfalt in Gärten) sensibilisiert werden.

Die Chancen von denen ich geschrieben habe liegen dabei darin, dass die Gesamtfläche aller Privatgärten in Deutschland ungefähr der Fläche aller Naturschutzgebiete entspricht*. Wenn also bestehende Gärten umgestaltet oder intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen in Siedlungsflächen umgewandelt werden, kann das aufgrund der neu geschaffenen Kleinstrukturen einen positiven Einfluss haben, vorausgesetzt es werden die passenden Pflanzen gewählt und Lebensräume geschaffen.

Auch auf höchster Ebene hat man das bemerkt und hat im Dezember 2019 das Projekt „Tausende Gärten – Tausende Arten. Grüne Oasen, heimische Tiere und Pflanzen“ gestartet.