Der wohl wichtigste Punkt, warum es zur Entstehung dieser Website gekommen ist:
Ich besitze kein Smartphone!
Ich habe also etwas mehr Zeit am Tag zur Verfügung als andere. In Zahlen ausgedrückt, schaue ich keine 88mal¹ auf mein Smartphone, so wie das der Deutsche im Durchschnitt tut. In Stunden² ausgedrückt sind das rund 3,25 h. Zieht man die halbe Stunde ab, die ich aufgrund der Uhrzeit auf mein Handy schaue, bleiben immer noch ca. 3 Stunden übrig. Diese Zahlen muss man natürlich etwas relativieren, da zwischen den verschiedenen Altersgruppen große Unterschiede bestehen.
Was mache ich also mit meiner Freizeit. Ich laufe ohne große Ablenkung, mit offenen Augen durch die Welt. Dieser Aspekt und ein kleines bisschen Interesse für die Natur und die momentan damit verbundenen Probleme sind, so denke ich, der Hauptgrund das diese Homepage entstehen konnte.
Es fing bei uns mit einer Vogelhecke an, die wir bei mein-schöner-Garten gefunden hatten. Wir wollten bei der Gartengestaltung unbedingt etwas für Vögel tun. Nach einer Weile kam die Erkenntnis, dass man vielleicht bei der Nahrung (Insekten) dieser anfangen müsste. Diese Überlegungen entstanden in der Zeit, als das Bienensterben in aller Munde war. So wollten wir unseren Garten unbedingt bienenfreundlich gestalten. Warum der Begriff Bienensterben so nicht ganz korrekt ist, erfahren Sie hier.
Nach kurzen Recherchen und ein paar Baumarkt-Besuchen und online-Bestellungen pflanzten wir an. Ich beschäftigte mich weiter mit dem Thema und mir wurde klar, dass die meisten der Angebote im Internet (Pflanzenfinder, Listen etc.) sehr auf Honigbienen spezialisiert sind. In Deutschland gibt es ca. 550 bis 600 Bienenarten und eine davon ist die Honigbiene. Warum also, sind die Angebote auf diese ausgerichtet?
Nach einiger Zeit wurde die Idee des auf Wildbienen spezialisierten Pflanzenfinders geboren!
Dieser Punkt beschäftigte mich weiter, so dass ich irgendwann die Idee für eine Art Online-Game hatte, bei dem interessierte Nutzer zur Umsetzung konkreter Maßnahmen im eigenen Garten, auf dem eigenen Balkon oder der eigenen Terrasse animiert (durch Preisgelder) werden sollen. Die Grundlage für dieses "Online-Game" bildet der Pflanzenfinder. Mal sehen wie es damit weitergeht. Der erste Schritt ist mit der Veröffentlichung dieser Seite getan.
Zunächst recherchierte ich, ob es nicht die Möglichkeit gäbe, für so ein Vorhaben Fördergelder (als Privatperson) zu beantragen. Es gibt viele Institutionen, die so etwas anbieten, aber was ich dort erlebt habe, lässt sich manchmal schwer in Worte fassen. Einen Monat Wartezeit für ein fünfminütiges Telefonat (Wartezeit = 15 Mails zur Verschiebung des Telefonats), Sätze wie „Und was wollen Sie jetzt eigentlich von mir“, Entscheidungsträger, die mir „Erhöhung der Biodiversität in Privatgeräten“ vorlasen und ihren Fehler nicht einmal bemerkten, sowie zahlreiche unbeantwortete Mails und Anrufe. Was mich aber am meisten schockierte war, dass häufig Unverständnis vorherrschte, wie ich denn so etwas ohne eine "Gewinnerzielungsabsicht" machen könne. Das sagt meiner Meinung nach schon viel über große Teile unserer Gesellschaft aus. Mir geht es hier nicht darum den Eingeschnappten zu spielen, denn die Förderung eines Laien ohne Vorkenntnisse war sowieso nicht sehr realistisch. Es geht mir mehr darum, dass es bei öffentlichen, teilweise vom Staat finanzierten Stellen (Ämter, Stiftungen etc.) doch möglich sein sollte, auf eine höfliche Anfrage, eine höfliche oder zumindest überhaupt eine Antwort zu bekommen. Ich möchte hier ausdrücklich das „Bundesamt für Naturschutz“, die „Stiftung Naturschutz Thüringen“ und den „BUND-Thüringen" herausnehmen. Hier war ein freundlicher Kontakt und eine entsprechende Beratung zu jeder Zeit gegeben.
Während dieser Versuche, nahm ich Kontakt zur Firma Logikwerk aus Meiningen auf. Der Geschäftsführer Herr Thor hatte sofort ein offenes Ohr für mein Anliegen und nach einem persönlichen Treffen, sicherte er mir seine ehrenamtliche Unterstützung zu, um die Homepage mit dem Pflanzenfinder zu erstellen.
Da ich kein Biologe bin, kontaktierte ich zusätzlich Herrn Creutzburg (Fa. Jeninsekt), der mir vom Thüringer Entomologenverband als Ansprechpartner für Wildbienen genannt wurde. Auch mit ihm erfolgte ein persönliches Treffen, in dem er sich meine Ansätze geduldig anhörte und mir viele Hinweise gab.
Nachdem die Pflanzen zusammengestellt waren, prüfte Herr Stefan Arndt (Botanischer Garten Jena) meine Liste hinsichtlich der Namen (latein und deutsch) und Pflanzenfamilien, um grobe Fehlinformationen zu vermeiden.
Für die Unterstützung möchte ich mich an dieser Stelle nochmals recht herzlich bedanken!
Die Umsetzung der gegebenen Hinweise lag letztendlich bei mir und hat mich im letzten Jahr tagtäglich beschäftigt. Ich bin froh, dass die Idee des auf Wildbienen spezialisierten Pflanzenfinders auch umgesetzt wurde. Ich wollte diesen so erstellen, wie ich ihn mir (aus Nutzersicht) vor ca. 2,5 Jahren gewünscht hätte. Zudem wollte ich die wichtigsten Informationen zusammenfassen, damit interessierte Nutzer kurz und knapp nachlesen können, auf was es ankommt, um Wildbienen zu unterstützen. Wenn Sie sich fragen, warum ich auf dieser Seite trotzdem manchmal von Bienen im Allgemeinen, Wildbienen oder Insekten schreibe, gibt es eine ganz einfache Antwort: Die Pflanzen kommen allen zugute. Den eigenen Garten stelle ich vor, damit Sie sehen, dass nicht alles immer gleich perfekt sein muss und vor allem nicht soll, um eine Hilfe für Wildbienen (Insekten) zu sein. Fangen Sie einfach an und der Rest ergibt sich von alleine. Während man bei vielen Umweltproblemen nur bedingte Möglichkeiten zur Bekämpfung dieser hat, ist es bei dem Thema Wildbienen (Insekten) andersrum. Hier können kleine Gesten eine ganze Menge bewirken.