Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)!
Die Herbstzeitlose oder Herbst-Zeitlose ist eine von mehreren hundert Pflanzen im auf Wildbienen spezialisierten Pflanzenfinder.
Weitere im Spätsommer bzw. Frühherbst blühende Pflanzen, wie z.B. verschiedene Asterarten oder den Efeu, findet Ihr hier.
Alternative Namen und Namensherkunft
Für diese Pflanze gibt es sehr viele alternative Bezeichnungen bzw. Trivialnamen.
Einige davon sind zum Beispiel Seilose, Obdachlose, Zitloesebluem, Leichenblum und Hexenschlote.
Der wissenschaftliche Name lautet "Colchicum autumnale". Die Herbstzeitlose ist dem Krokus sehr ähnlich.
Der Begriff "zitelose, zitlose" bezeichnet im Allgemeinen Frühlingsblumen, insbesondere den Krokus.
Anders als dieser blüht die Herbstzeitlose im Herbst. Der Name dient also zur Abgrenzung von den im Frühjahr blühenden "Zeitlosen".
Natürliches Vorkommen
Die Pflanze ist in Deutschland eher in der Mitte und im Süden zu finden.
Sie wächst vorrangig auf feuchten, nährstoffreichen Wiesen und an Böschungen.
Ich kenne ein Vorkommen in einem kleinen, lichten Waldstück entlang eines Baches.
Eine Übersicht zu den Vorkommen in unserem Land findet Ihr hier.
Die Herbstzeitlose ist als "nicht gefährdet" eingestuft (Quelle: Rote Liste Zentrum).
Wer eine Übersicht zu weltweiten Beobachtungen (überwiegend Siedlungsbereich) sucht, der wird hier fündig.
Verwendung und Giftigkeit
Die Herbstzeitlose enthält einen Mix aus giftigen bzw. tödlichen Stoffen und ist dementsprechend extrem giftig.
Wie die meisten giftigen Pflanzen wird auch sie in pharmazeutischen Präparaten verwendet.
Der in der Pflanze enthaltene Stoff Colchicin spielt hierbei die wichtigste Rolle. Er wird in Arzeneimitteln gegen Gicht eingesetzt.
Eine eigenständige Anwendung ist strengstens untersagt.
Beim Gärtnern sollten Handschuhe getragen werden und der direkte Mundkontakt vermieden werden.
Problematisch ist vor allem die Verwechslungsgefahr mit dem Bärlauch. Standort und Blätter sind nahezu identisch.
Der Verzehr von Blättern der Herbstzeitlosen kann zum Tode führen. Sowohl bei Mensch als auch Tier (Weidevieh) ist also Vorsicht geboten.
Mehr zur Unterscheidung von Bärlauch, Herbstzeitloser und Maiglöckchen (auch ähnlich) ist hier zu finden.
Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) im Garten
Aufgrund ihrer späten Blütezeit von August bis November ist die Pflanze trotz ihrer Giftigkeit hochinteressant.
Andere spätblühende Pflanzen sind zum Beispiel die Fette Henne oder der Efeu.
Fakt ist, dass das Zeitlosengewächs eine Bereicherung für jeden Garten darstellt.
Die Blume ist ein echter Hingucker im naturnahen Garten. Mit ihren wunderschönen Blüten kann sie so manches Gärtnerherz höher schlagen lassen.
Die Pflanze wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, humosen Böden.
Diese können bzw. sollten eher feucht, aber auf jeden Fall wasserdurchläsig sein. Die Pflanze bevorzugt einen sonnigen oder halbschattigen Standort.
Sie erreicht Wuchshöhen von bis zu 20 cm, wohingegen eine Breite von bis zu 5 cm erzielt wird.
Kleinere Abweichungen nach unten sowie nach oben sind natürlich je nach Standort möglich.
Eine Anwendung kommt als Unterpflanzung von Laubbäumen, im Steingarten oder auf der Wiese in Frage.
Aber auch für Balkone und Terrassen ist die Herbstzeitlose sehr gut geeignet.
Sie lässt sich ohne Probleme in einem Kübel anpflanzen bzw. als Zwiebelgewächs stecken.
Bedeutung für Wildbienen und andere Insektenarten
Zudem zeichnet die Pflanze noch etwas aus. Sie bietet (Wild)bienen und vielen weiteren heimischen Insektenarten Nektar und Pollen.
Insbesondere für die Hummeln ist sie dabei eine echte Hilfe.
Wozu Nektar und Pollen benötigt werden? Das erfahrt Ihr im Abschnitt Lebensweise.
Kurzum, die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) ist aufgrund ihres Aussehens und ihres Nutzens eine echte Alternative.
Eine Alternative zu insektenunfreundlichen Pflanzen, die des Öfteren in deutschen Gärten, auf Balkonen und Terrassen zu finden sind.
Vollständige und weiterführende Informationen zur Pflanze findet Ihr auf Wikipedia.
Herbstzeitlose kaufen
Zwiebeln der Pflanze sind im Netz ganz gut verfügbar und mit etwas Glück auch im Baumarkt oder Gartencenter um die Ecke erhältlich.
Einige Bezugsquellen findet Ihr im Steckbrief.
Es ist natürlich zudem immer ratsam, Pflanzen bei einer Gärtnerei in der Umgebung zu kaufen.
Eine Übersicht zu regionalen Staudengärtnereien findet Ihr hier. Vielleicht ist ja auch etwas in Eurer Nähe dabei.