⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️☆☆☆


Bewertung: 7 / 10 ⭐

 

Nektar: 3
Pollen: 2

Bezugsquellen* (Pflanzen)

Baumschule Horstmann – LINK

Pflanzen Für Dich – LINK

Bezugsquellen* (Samen)

Samen.de – LINK

Amazon – LINK


Pflanzeninformationen / Pflanzeneigenschaften

Name botanisch: Dipsacus fullonum

Pflanzenfamilie: Geißblattgewächse

Pflanzenart: Staude

Verwendung: Blumenbeete, Steingarten, Wildblumenwiese

Standort: Sonne, Halbschatten

Wasserbedarf: hoch, normal

max. Höhe: 2 m

max. Breite: 1 m

Blühfarbe: rosa, violett

Blühzeitraum: Juli – September

Lebenszyklus: mehrjährig


Bodeneigenschaften

Bodenart: lehmig, tonig, humusreich

Nährstoffeigenschaften: nährstoffreich, kalkhaltig, stickstoffreich

Feuchteeigenschaften: frisch bis feucht, wasserdurchlässig


weitere Eigenschaften

winterhart, nicht stark giftig, windunempfindlich


⭐ Bewertung: Kombination aus Nektarwert, Pollenwert, Blütezeit, Blühdauer und Herkunft (heimisch oder nicht)


Wilde Karde (Dipsacus fullonum) – imposante Insektenmagnetin für große Naturgärten

 

Die Wilde Karde (Dipsacus fullonum) ist eine von mehreren hundert Pflanzen im auf Wildbienen spezialisierten Pflanzenfinder.
Weitere verwandte Arten aus der Familie der Geißblattgewächse, etwa die verschiedenen Witwenblumen, findet Ihr hier.


Alternative Namen und Namensherkunft

Regional ist die Wilde Karde unter vielen Namen bekannt:
Roddistel, Bubenstral, Folderskarten, Aichdam und weitere.

Der wissenschaftliche Name lautet Dipsacus fullonum.
Der deutsche Name „Karde“ geht auf carduus (lateinisch für Distel) zurück – obwohl die Pflanze botanisch keine echte Distel ist.


Natürliches Vorkommen

Die Pflanze ist ein Archäophyt.
Sie wurde also vor langer Zeit eingeschleppt, ist heute aber eingebürgert und nicht invasiv.

Typische natürliche Standorte:

  • Ruderalflächen

  • Straßen- und Wegränder

  • Brachen

  • sonnige, frische bis feuchte Böden

Eine Übersicht zu den deutschlandweiten Vorkommen findet Ihr hier.
Nach „Rote Liste Zentrum“ gilt sie als nicht gefährdet.


Verwendung und Giftigkeit

Dipsacus fullonum ist nicht stark giftig, dennoch ist Vorsicht geboten:
Andere Karden-Arten sind teilweise giftig und optisch sehr ähnlich.

In der traditionellen Naturheilkunde wird die Wilde Karde genutzt:

  • bei Hautproblemen

  • bei Warzen

  • zur Linderung rheumatischer Beschwerden

  • bei entzündlichen Hautverletzungen

Details dazu finden sich in verschiedenen Heilpflanzenquellen, wie z.B. dieser hier.


Die Wilde Karde im naturnahen Garten

Mit seinen violett-rosafarbenen Blütenständen und der imposanten Wuchshöhe ist das Geißblattgewächs ein echter Hingucker.
Die Pflanze erscheint häufig zuverlässig über Selbstaussaat, wenn sie einmal im Garten etabliert ist.

Ein besonderer ökologischer Vorteil:
Lässt man sie über den Winter stehen, werden die Samenstände zu einer wertvollen Nahrungsquelle für Vögel, besonders für den Distelfinken (siehe Foto).

Wuchs & Standort:

  • sonniger Standort bevorzugt

  • nährstoffreiche, humusreiche Böden

  • frisch bis feucht, aber gut durchlässig

  • Höhe meist bis 2 m, gelegentlich bis 3 m

  • Breite bis etwa 1 m

Geeignete Bereiche:

  • Naturgarten

  • Staudenbeete (großflächig)

  • Wildblumenwiese

  • extensive Bereiche, Böschungen

Für Balkon oder Kübel ist die Karde nicht geeignet – sie benötigt viel Platz und tiefgründigen Boden.


Wilde Karde – winterhart?

Dipsacus fullonum ist in USDA-Klimazone 3 eingestuft und damit bis ca. –37 °C winterhart.
Ein Winterschutz ist selbst bei extremen Temperaturen nicht notwendig.



Nutzen für Wildbienen und andere Insektenarten

Die Wilde Karde bietet im Hochsommer Nektar und Pollen und wird stark besucht von:

  • Wildbienen

  • Hummeln

  • Tagfaltern (z. B. Zitronenfalter (siehe Foto), Admiral)

  • verschiedenen Käferarten

Die kugeligen Blütenstände öffnen sich ringförmig – ein charakteristisches Merkmal dieser Pflanze.

Zudem profitieren Vögel im Winter enorm von den Samenständen.
Damit ist die Wilde Karde eine der ökologisch wertvollsten Wildstauden für große Gärten.


Wilde Karde – Pflanzen und Samen kaufen

Das Geißblattgewächs ist sowohl als Pflanze als auch als Samen sehr gut verfügbar.
Viele Online-Pflanzenhändler führen sie im Sortiment.
Bezugsquellen sind im Steckbrief aufgeführt.

Wie immer gilt:
Der Kauf bei einer regionalen Gärtnerei oder Baumschule sorgt für kurze Transportwege und optimal angepasste Pflanzen – und schont die Umwelt.


Fazit

Die Wilde Karde (Dipsacus fullonum) ist ideal für naturnahe, großzügige Gärten.
Sie beeindruckt durch ihre Höhe, ihren winterlichen Zierwert und ihren enormen ökologischen Nutzen.
Wer Insekten und Vögeln etwas Gutes tun möchte, findet mit ihr eine robuste, pflegeleichte und äußerst wertvolle Wildstaude.


Häufige Fragen (FAQ) zur Wilden Karde

Ist die Wilde Karde heimisch?
Sie ist kein ursprünglicher Einheimischer, aber ein eingebürgerter Archäophyt und heute ökologisch wertvoll.

Ist die Wilde Karde giftig?
Sie gilt als nicht stark giftig, jedoch ähneln giftige Arten ihr optisch. Vorsicht beim Sammeln.

Wie groß wird die Wilde Karde?
Meist 1,5–2 m, einzelne Exemplare bis 3 m.

Wann blüht Dipsacus fullonum?
Von Juli bis September.

Ist die Karde winterhart?
Ja, bis etwa –37 °C (USDA 3).

Für welche Standorte eignet sie sich?
Sonnig bis halbschattig, frisch bis feucht, nährstoffreich.


Bedeutung heimischer Pflanzen

Auch wenn die Pflanze ein Archäophyt ist, spielt sie heute eine wertvolle Rolle im heimischen Ökosystem:

  • unterstützt zahlreiche Wildbienenarten

  • schafft Struktur im Garten

  • bietet Winterquartiere und Nahrung für Vögel

  • bereichert magerere oder nährstoffreiche Naturflächen

Heimische und eingebürgerte Arten sind essenziell, um die Biodiversität zu stabilisieren.
Sie sind an Klima und Tierwelt angepasst und benötigen weniger Pflege als viele exotische Pflanzen.