Wildbiene beim Anflug auf die Blüte des Mohns

Mohn

- Pflanze des Monats Mai -

Der Mohn ist mein absoluter Favorit für die Rubrik „Pflanze des Monats“ im Mai.  

Warum der Mohn? 

Zunächst sei hier gesagt, dass es sich, wenn ich vom Mohn schreibe, um den Klatsch-Mohn handelt. 

Diesen habe ich ins Herz geschlossen, da er seit der Anlage unseres Gartens ein fester Bestandteil in eben jenem ist. Zudem mache ich wahnsinnig gern Fotos an der Pflanze, die während ihrer Blüte ein Insektenmagnet ist. 

Verschiedene Hummel- und Wildbienenarten und Schwebfliegen lassen sich hier wunderbar beobachten. Doch dazu kommen wir dann später…

Allgemeines

Der (Klatsch)Mohn ist ein sogenanntes Ackerunkraut, also eine Pflanze, die auf einem Feld wächst, wo sie eigentlich nicht hingehört. Zumeist findet (bzw. eher fand) man den Mohn deshalb in bzw. auf Getreidefeldern. Hier steht er oft in Kombination mit der Kornblume, welche ebenfalls als Ackerunkraut zählt.

Der Klatschmohn hat seinen Namen daher, dass die Blüten im Wind "aneinander klatschen". Als Kinder haben wird diese zudem zwischen den Händen gehalten und zusammenklatscht.

Die Pflanze ist der Familie der Mohngewächse zugeordnet und gehört der Gattung des Mohns an.

Sie erreicht Wuchshöhen von bis zu 90 cm, denen eine Breite von bis zu 40 cm entgegensteht. Diese Werte sind natürlich standortabhängig und können variieren…apropos

Mohn – Standort im Garten

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Mohn mit kargen Böden und Trockenheit eher nicht so gut zurechtkommt.  

Der Mohn versamt sich in unserem Garten jedes Jahr aufs Neue, so dass er an den verschiedensten Standorten aufgeht. Hier ist ein direkter Vergleich zwischen eher kargen, humusarmen Böden und eher nährstoffreicheren, humosen Böden sehr gut möglich.

Gehen Pflanzen auf den kargen Standorten auf, so entwickeln sich diese nur sehr spärlich und sind ca. die Hälfte kleiner als die Exemplare auf dem nährstoffreichen Boden. 

Auch Trockenheit wirkt sich nicht gerade förderlich auf das Wachstum auf. 

Der optimale Standort sollte dementsprechend etwas nährstoffreicher und nicht zu trocken sein. Ein weiterer Wachstumsförderer ist ausreichend Humus im Boden. 

Sind diese Voraussetzungen vorhanden, so ist ein vollsonniger Standort kein Problem, denn dieser wird bevorzugt. Ganz entsprechend dem Wachstum in Feldern, die ja ebenfalls in der vollen Sonne liegen.

Mohn - Die Blüte

Mohnblüten sind meiner Ansicht nach mit das Schönste, was ein Garten bieten kann. Durch die kräftige Rotfärbung setzen sie einzigartige Akzente, die in Verbindung mit anderen Pflanzenarten, wie der bereits genannten Kornblume oder beispielsweise der Nachtviole erst so richtig zur Geltung kommen.

Die Optik ist somit ein absoluter Pluspunkt, der für eine Integration in den eigenen Garten spricht. Ich hoffe anhand der Bilder aus unserem Garten lässt sich das einigermaßen nachvollziehen.

Doch der nächste Punkt ist natürlich für uns noch viel wichtiger…

Mohn - Wert für Bienen

Sobald sich die Blüten zeigen, muss man nicht wirklich lange warten und sieht die ersten (Wild)Bienen daran. 

Was man in den Morgenstunden, vorzugsweise gleich nach dem Aufstehen in einer halben Stunde beobachten kann, das ist wirklich ein Beweis dafür, wie wichtig der Mohn für unsere heimische Insektenwelt ist. 

Nektar bietet er dabei nicht, jedoch reichlich Pollen. Der Pollenwert ist in der Literatur* mit 3/4 angegeben. Wobei diese Werte eher theoretischer Natur sind, denn manche Wildbienenarten sind auf bestimmte Pflanzen angewiesen. Wenn es diese Pflanzen nicht mehr gibt, so wird auch der Wildbienenart die Lebensgrundlage entzogen.

Die Mohn-Mauerbiene könnte man theoretisch mit dem Klatschmohn unterstützen, denn das Überleben dieser ist eng mit der Pflanze verbunden.

In der Praxis sieht es leider etwas anders aus. Diese Wildbienenart ist vom Aussterben bedroht und extrem selten geworden. Ein Vorkommen im Siedlungsbereich ist daher sehr unwahrscheinlich.

Mehr zum Thema "Bienen und Blüten" findet Ihr im Abschnitt Lebensweise.

Warum steht der Mohn in unserem Garten?

Ganz ehrlich, ich weiß gar nicht mehr genau, ob wir den Mohn gezielt angesät haben oder ob er von allein gekommen ist. Da er aber vor allem in Verbindung mit der Kornblume auftritt, tippe ich eher auf das Erstgenannte, denn dass sich beide von allein angesiedelt haben, das wage ich zu bezweifeln.

Sei es wie es sei, wenn man den Mohn einmal im Garten hat, dann will man ihn definitiv behalten. Er breitet sich auch nicht so aus, dass er zur Plage wird. Also bleiben einfach alle Exemplare stehen und dürfen sich Versamen. So wird auch für den Erhalt des Mohns in unserem Garten gesorgt.

Mohn - Aussaat

Den Mohn auszusäen ist wirklich kein Problem. Um einen Erfolg wahrscheinlicher zu machen, empfiehlt es sich natürlich die Stelle an der angesät werden soll, vorher freizumachen. Das heißt im Speziellen umgraben und andere Pflanzenarten entfernen. Danach die Samen auswerfen und mit etwas Erde überdecken. Wichtig ist zudem die Stelle gerade in der Anfangszeit feucht zu halten. Die beste Zeit zum Ausbringen der Samen liegt zwischen März und (Anfang) Mai. 

Wer sich die Mühe nicht machen möchte, der kann auch gern versuchen, den Mohnsamen einfach so auf seiner Wiese zu verteilen. Das klappt ja schließlich auch in der Natur und ich meine mich zu erinnern, dass ich es vor 5 Jahren auch so gemacht habe. Und meine Frau hat mir es zudem gerade bestätigt.

Der Mohn in der Landwirtschaft

Ein Thema welches ich ganz kurz anreißen möchte. Gerade heute bin ich wieder an gemähten Feldrainen und Straßenrändern vorbeigefahren, auf bzw. in denen der Mohn gerade anfing zu blühen. Wie man auf den Fotos erkennen kann, ist davon leider nichts mehr übrig.

Schade, dass solchen Beständen durch die übertriebene Landschaftspflege der Gar aus gemacht wird. Auf den Feldern sieht man ja ohnehin schon keinen Mohn mehr, da dieser durch Pflanzenschutzmittel vernichtet wird.

Warum dann nicht wenigstens die Ränder stehen lassen??? Verstehe ich nicht…

Mohn - das Fazit

Ich hoffe anhand der Fotos aus unserem Garten und den beschriebenen Vorzügen für Mensch und Biene lässt sich unsere Entscheidung pro Mohn nachvollziehen und ist für Euch vielleicht eine Entscheidungshilfe, das „Ackerunkraut“, welches eigentlich nicht so definiert werden sollte, ebenfalls in Euren Garten zu integrieren.

Unser Fazit fällt auf jeden Fall positiv aus.

Möglichkeiten zum Kauf von Samen gibt es genug. Einige Bezugsquellen sind im folgenden Steckbrief aufgeführt. Ansonsten gibt Mohnsamen wahrscheinlich auch ab und zu im Baumarkt oder Gartencenter um die Ecke.

Also nichts wie ran...!!!

Steckbrief

Bewertung: gut

 

Nektar: 0
Pollen: 3

Bezugsquellen* (Pflanzen)

Bezugsquellen* (Samen)

Borago – LINK (Bio-Qualität)

Samen.de – LINK

Amazon – LINK


Pflanzeninformationen / Pflanzeneigenschaften

Name botanisch: Papaver rhoeas

Pflanzenfamilie: Mohngewächse

Pflanzenart: Blume

Verwendung: Wildblumenwiese, Blumenbeet, Dachbegrünung, Balkon- und Terrassenpflanze

Standort: Sonne

Wasserbedarf: gering, normal

max. Höhe: 90 cm

max. Breite: 40 cm

Blühfarbe: rot

Blühzeitraum: Mai – August

Lebenszyklus: einjährig; zweijährig


Bodeneigenschaften

Bodenart: sandig

Nährstoffeigenschaften: mäßig nährstoffreich, kalkhaltig

Feuchteeigenschaften: trocken, mäßig trocken, wasserdurchlässig


weitere Eigenschaften

heimisch, windunempfindlich