Rotklee, Wiesenklee (Trifolium pratense) - Darstellung der Blüte mit Wildbiene

Wiesenklee

- Unkraut oder Pflanze mit hohem ökologischem Wert? -

Warum berichte ich mitten im Januar über den Wiesenklee, das werdet Ihr euch sicher fragen.

Der Anlass ist jedoch recht simpel. Ich bin durch Zufall vor einigen Tagen auf eine Diskussion gestoßen, in der die Bienenfreundlichkeit dieser Pflanze erörtert wurde. Leider wurde diese nur von Imkern geführt, die sich einig waren, dass die Pflanze für Bienen nicht so wertvoll ist. Ihre Aussage bezog sich aber lediglich auf die Honigbienen, die in der Verantwortung des Imkers stehen.

Schnell kann so eine Aussage zur ökologischen Abwertung einer Pflanze führen, obwohl diese für unsere heimische Insektenwelt sehr wertvoll ist. So auch im Fall des Wiesenklees…

Allgemeines

Der Wiesenklee ist eine in Deutschland heimische Pflanze, welche man vor allem aus der Landwirtschaft kennt. Dort wird er angebaut und dient als Futterpflanze für diverse Tierarten. Er ist in unserem Land flächendeckend verbreitet und wächst vor allem auf Fettwiesen und entlang von Feldern. Ein weiterer sehr geläufiger Name der Pflanze ist Rotklee.

Er erreicht Wuchshöhen von bis zu 50 cm, denen eine Breite von bis zu 20 cm entgegensteht. Diese Werte sind natürlich standortabhängig und können variieren…apropos

Wiesenklee– Standort im Garten

Der Wiesenklee siedelt sich in ländlichen Regionen auch in Gärten eigentlich von allein an. So auch bei uns, denn da wir unserer Wiese den Freiraum geben, sich frei zu entfalten, hat sich neben verschiedenen Wegerich-, Platterbsen-, Hahnenfuß- und anderen Kleearten auch der Wiesenklee angesiedelt.

Die Standorte reichen dabei von Vollsonnig bis zum lichten Schatten. Er ist also in dieser Hinsicht nicht sehr wählerisch.

Bodenbeschaffenheit

Unser Boden ist dabei nicht besonders humusreich, sondern ist eher eine Sand-Kies-Lehm-Mischung, die aber auch kein Problem darstellt. Zudem war dieser in den letzten „Dürre“sommern aufgrund des Wassermangels extrem hart.

Aber auch bei diesen Bedingungen war der Wiesenklee eine der wenigen Pflanzen, die diese Bedingungen überstanden. Zusätzliche Wasserzugaben unsererseits hat es dabei nicht gegeben.

Wiesenklee – Die Blüte

Ja, was soll man sagen. Die Blüten des Wiesenklees sind wirklich wunderschön. Aufgrund seiner Zugehörigkeit zur extrem attraktiven (Unter)Familie der Schmetterlingsblütler ist das aber auch kein Wunder.

Zu diesem doch sehr ansehnlichen Erscheinungsbild kommt noch ein weiterer Pluspunkt hinzu. Denn der Wiesenklee hat einen enormen Stellenwert für unsere heimischen Bienen, denn diese bestehen halt nicht nur aus den in der Ausgangsdiskussion erwähnten Honigbienen, sondern aus ca. 550 bis 600 Wildbienenarten.

Wiesenklee – Wert für Bienen und andere Insekten

Sobald sich die Blüten zeigen, muss man nicht wirklich lange warten und sieht die ersten Wildbienen daran. Bei uns sind das wirklich viele unterschiedliche Wildbienenarten, wie man unschwer auf den Bildern erkennen kann. Hinzu kommen dann eben noch verschiedene weitere Insektenarten, wie Käfer, Schwebfliegen oder auch Schmetterlinge wie der kleine Fuchs.

Die Seite Naturadb.de weist den Wiesenklee als Nahrungsquelle für 50 Wildbienen- und 23 Schmetterlingsarten aus, was seinen ökologischen Wert natürlich unterstreicht. Für all diese Arten ist der Wiesenklee aufgrund seines reichen Angebotes an Nektar und Pollen ein verlässlicher Überlebensgarant, den man auf jeden Fall im Garten stehenlassen, bzw. gezielt in diesen ansiedeln sollte.

Wiesenklee im Garten – ja oder nein?

Für uns gibt es da keine zwei Meinungen. Der Wiesenklee gehört in unseren Garten und ist nicht mehr wegzudenken. Er ist während der Blüte schön anzusehen, ökologisch wertvoll, ist robust und muss nicht gepflegt werden.

Alles in allem die perfekte Pflanze für eine insektenfreundliche Gestaltung des eigenen Gartens. Der letzte aber nicht zu unterschätzende Pluspunkt, er dient als Futter für unsere Meerschweinchen…😊

Steckbrief

Bewertung: hervorragend

 

Nektar: 3
Pollen: 3

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Pflanzeninformationen / Pflanzeneigenschaften

Name latein: Trifolium pratense

Pflanzenfamilie: Schmetterlingsblütler

Pflanzenart: Kraut

Verwendung: Wildblumenwiese, Balkon- und Terrassenpflanze

Standort: Sonne, Halbschatten

Wasserbedarf: gering, normal

max. Höhe: 50 cm

max. Breite: 20 cm

Blühfarbe: rosa, rot

Blühzeitraum: Juni – September

Lebenszyklus: einjährig; zweijährig, mehrjährig


Bodeneigenschaften

Bodenart: steinig, kiesig, lehmig, sandig, tonig

Nährstoffeigenschaften: nährstoffreich, kalkhaltig

Feuchteeigenschaften: frisch, mäßig feucht, wasserdurchlässig


weitere Eigenschaften

heimisch, winterhart, nicht stark giftig, windunempfindlich