Wurmkraut - Darstellung der Blüte mit diversen Insektenarten

Wurmkraut

- Pflanze des Monats September -

Meinen ersten Kontakt mit der Pflanze hatte ich bei einem Besuch der Friesauer Gartenoase im Jahr 2020. Hier standen unzählige Exemplare entlang eines Feldweges.

Das Wurmkraut ist wohl eine der meistbesuchten Pflanzen, die man im September im Garten stehen haben kann. Eine Vielzahl an Insektenarten kann man an den leuchtend gelben Blüten beobachten.

Grund genug sie hier als "Pflanze des Monats" September mal etwas genauer zu beleuchten.

Allgemeines

Wurmkraut ist eine umgangssprachliche Bezeichnung, denn eigentlich heißt die Pflanze Gewöhnlicher Rainfarn. Da sie in unserer Region aber unter dem Namen „Wurmkraut“ sehr bekannt ist, möchte ich sie auch als solches vorstellen.

Der wissenschaftliche bzw. botanische Name lautet im Übrigen „Tanacetum vulgare“.

Der Name Wurmkraut geht auf eine frühere Verwendung der Pflanze zurück, denn diese wurde bei einem Befall mit Parasiten zur innerlichen Anwendung herangezogen.

Die Pflanze ist der Familie der Korbblütler zugeordnet und gehört der Gattung der Wucherblumen an. Eine weitere Art dieser Gattung ist die Straußblütige Wucherblume, welche Ihr hier findet.

Das Wurmkraut erreicht Wuchshöhen von bis zu 1,5 m, denen eine Breite von bis zu 50 cm entgegensteht. Diese Werte sind jedoch abhängig vom Standort und können dementsprechend variieren. Unser Exemplar reicht aber annähernd an diese Maße heran.

Wurmkraut – Standort im Garten

Als ich bei meinem Besuch der Friesauer Gartenoase zum ersten Mal Kontakt zur Pflanze hatte, war es einer der heißesten und trockensten Sommer. Da sich die Exemplare am Rande des Feldweges in voller Blüte befanden, kann man davon ausgehen, dass Trockenheit sehr gut vertragen wird. Auch das Exemplar in unserem Garten hat die letzten regenarmen Sommer ohne große Wasserzugaben überstanden.

Ansonsten bevorzugt das Wurmkraut einen mäßig- bis nährstoffreichen und humosen Boden. Dieser ist für ihre Entwicklung am zuträglichsten.
Die Pflanze gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten prächtig. Ist das Jahr heiß und trocken, so ist ein Standort abseits der prallen Sonne besser.

Weicht der Boden von diesem optimalen Werten ab, so ist das auch kein Problem. Unser Garten ist durch ein knochenhartes Gemisch aus Lehm, Stein und Kies gekennzeichnet, welches der Pflanze jedoch nichts auszumachen scheint. Vielleicht spielt hier der Standort eine Rolle, bei dem sie vor der Nachmittagssonne geschützt ist

Sei es wie es sei, das Wurmkraut ist robust und kommt mit den unterschiedlichsten Bedingungen zurecht, was es zu einer absolut anspruchslosen Staude macht.

Die Blüte

Wie ich bereits am Anfang beschrieben habe, sind die Blüten der Renner bei verschiedenen Insektenarten. Zudem verfügen sie über eine solche Strahlkraft, dass sie ein echter Hingucker im Garten sind. Gerade in der blütenärmeren Zeit des Septembers sind sie, auch aufgrund der Größe der Staude, der Blickfang im Garten.

Zudem macht es riesigen Spaß an der Pflanze zu fotografieren. Vielleicht ist es auch die rückenfreundliche Größe der Pflanze, denn meist kann man im Stehen fotografieren und muss keinerlei Verrenkungen anstellen.

Sei es wie es sei, die Optik der Blüten ist somit ein absoluter Pluspunkt, der für eine Integration in den eigenen Garten spricht. Ich hoffe anhand der Bilder aus unserem Garten lässt sich das einigermaßen nachvollziehen.

Wurmkraut - Wert für Bienen

Ich habe es ja im Verlauf des Beitrages schon mehrmals erwähnt, sobald sich die Blüten zeigen, muss man nicht wirklich lange warten und sieht die ersten (Wild)Bienen daran. Grundsätzlich spielt dabei die Tageszeit keine Rolle, denn egal, ob Früh, Mittag oder Abend, eigentlich sieht man immer etwas herumfliegen. Meist sind das kleinere Wildbienenarten, Honigbienen aber auch viele weitere Insektenarten.

Das Alles ist wirklich ein Beweis dafür, wie wichtig diese Pflanze für unsere heimische Insektenwelt ist.

Die Nektar- und Pollenwerte sind in der Literatur* mit 2/4 und 2/4 angegeben.
Wobei diese Werte eher theoretischer Natur sind, denn manche Wildbienenarten sind auf bestimmte Pflanzen angewiesen. Wenn es diese Pflanzen nicht mehr gibt, so wird auch der Wildbienenart die Lebensgrundlage entzogen.

Mehr zum Thema "Bienen und Blüten" findet Ihr im Abschnitt Lebensweise.

Alles in allem waren die Punkte Nektar- und Pollenwert, Blütezeit über den eher blütenärmeren Spätsommer bzw. Frühherbst und die Tatsache, dass es sich um eine heimische Pflanze handelt, ausreichend gute Gründe, um dem Wurmkraut die Bewertung sehr gut (im Steckbrief) zu geben.

Warum steht das Wurmkraut in unserem Garten?

Ganz einfach, es hat sich von allein angesiedelt und da wir viele Bereiche unseres Gartens einfach sich selbst überlassen, konnte sich das Wurmkraut entwickeln.

Das war nun mittlerweile vor vier Jahren und wir haben es kein Stückchen bereut, denn die Pflanze hat sich seitdem prächtig entwickelt und ist zu einer imposanten Erscheinung herangewachsen, die Jahr für Jahr Freude bereitet.

Wurmkraut - vermehren

Wurmkraut lässt sich auf zwei Wegen vermehren. Zum einen über den Samen und zum anderen über Teilung der Wurzel. Dafür wird einfach ein Stück mit einem scharfen Spaten abgestochen und die so erhaltene Teilstaude anschließen an der gewünschten Stelle wieder eingepflanzt. Voraussetzung dafür ist jedoch ein ausreichend großes Exemplar, bei dem die Teilung keinen Schaden anrichtet. Die beste Zeit dafür sind der Frühling oder der Herbst.

Das Fazit

Ich hoffe anhand der Fotos aus unserem Garten und den beschriebenen Vorzügen für Mensch und Biene lässt sich unsere Entscheidung pro „Wurmkraut“ nachvollziehen und ist für Euch vielleicht eine Entscheidungshilfe, die imposante Pflanze mit den wunderschönen Korbblüten ebenfalls in Euren Garten zu integrieren.

Unser Fazit fällt auf jeden Fall positiv aus.

Wurmkraut – kaufen

Möglichkeiten zum Kauf, egal ob Pflanzen oder Samen, gibt es ausreichend.

Einige auf Wildpflanzen spezialisierte online-Pflanzenhändler führen das Wurmkraut im Sortiment. Ein paar Bezugsquellen sind im folgenden Steckbrief aufgeführt.

Also nichts wie ran...!!!

Steckbrief

Bewertung: sehr gut

 

Nektar: 2
Pollen: 2

Bezugsquellen* (Pflanzen)

Gaißmayer – LINK

Stauden-Spatz – LINK

Bezugsquellen* (Samen)

MagicGardenSeeds – LINK

Saatgut-Vielfalt – LINK

Amazon – LINK


Pflanzeninformationen / Pflanzeneigenschaften

Name botanisch: Tanacetum vulgare

Pflanzenfamilie: Korbblütler

Pflanzenart: Staude

Verwendung: Blumenbeete, Balkon- und Terrassenpflanze, Dachbegrünung, Hangbepflanzung, Steingarten, Wildblumenwiese

Standort: Sonne, Halbschatten

Wasserbedarf: hoch, normal

max. Höhe: 150 cm

max. Breite: 50 cm

Blühfarbe: gelb

Blühzeitraum: Juli – September

Lebenszyklus: mehrjährig


Bodeneigenschaften

Bodenart: tonig, lehmig, humusreich

Nährstoffeigenschaften: nährstoffreich, mäßig nährstoffreich

Feuchteeigenschaften: frisch, mäßig feucht, wasserdurchlässig


weitere Eigenschaften

windunempfindlich, heimisch, wintergrün, winterhart