Bienen!
Bienen - eine (hoffentlich) einfache Erklärung
Das große und breite Feld der Bienen verständlich zu erklären, das werde ich hier in diesem Beitrag versuchen.
Warum?
Weil ich mir vor ca. 4 Jahren, bevor ich mich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt habe, eine solche Erklärung gewünscht hätte. Denn Biene ist nicht gleich Biene, wie ihr feststellen werdet.
Auf folgende Punkte werde ich eingehen:
- Was ist eine Biene?
- Was benötigen Bienen zum Leben?
- Unterschied Honigbiene zur Wildbiene!
- Welche bienenfreundlichen Pflanzen für den Garten?
- Nisthilfen!
- Wie sieht der perfekte Bienenschutz im privaten Bereich aus?
Was ist eine Biene?
Die Biene ist ein Insekt innerhalb der Familie der Hautflügler. Der Begriff umfasst dabei mehrere Arten in dieser Gruppe. Wenn in unserem Land von der Biene gesprochen wird, so ist im Allgemeinen die Honigbiene gemeint.
Nicht ganz unschuldig daran ist die Fernsehserie „Die Biene Maja“, durch welche dieser Zusammenhang in unseren Köpfen verankert ist.
Doch es gibt da noch wesentlich mehr. Um genau zu sein, so ca. 550 bis 600 weitere Bienenarten in unserem Land.
Die Rede ist von den Wildbienen.
Die Lebensweise der Bienen!
Die unterschiedlichen Bienenarten brauchen im Wesentlichen drei Dinge um zu überleben.
Nektar, Pollen und Nistmöglichkeiten!
Auf die Letztgenannten werde ich im weiteren Verlauf dieses Beitrages noch genauer eingehen.
Kommen wir zunächst zum Nektar. Der Nektar ist für Bienen so ungefähr das, was das Benzin für das Auto ist. Treibstoff! Ohne den Nektar können Bienen nicht leben.
Der Pollen hat eine andere Funktion. Er ist die Grundlage für die Nachkommen der Bienen. Vereinfacht gesagt, legt die Biene ein Ei auf einem Pollenvorrat ab, aus welchem sich eine Larve entwickelt. Die Larve wiederum frisst den Pollenvorrat und entwickelt sich zur Biene. Und dann geht das ganze Spiel von vorne los.
Wir halten also fest, dass ohne den Nektar kein Leben möglich ist und ohne den Pollen keine Nachkommen.
Wer spendet den Bienen Nektar und Pollen?
Genau, blühende Pflanzen, auf die wir später zu sprechen kommen.
Der Unterschied zwischen Honig- und Wildbienen!
Wie bereits beschrieben gibt es verschiedene Arten von Bienen. Die Honigbiene unterscheidet sich dabei wesentlich von den Wildbienen.
Honigbienen leben im Bienenstock in einer Beute und werden von einem Imker betreut. Sie sind also eigentlich Nutztiere. Hin und wieder kann man einen wild lebenden Bienenschwarm beobachten, welcher sich aber wahrscheinlich nur verselbstständigt hat und bald vom Imker wieder eingefangen wird.
Wildbienen hingegen leben meist solitär. Sie sind also Einzelgänger und niemand kümmert sich um sie. Eine Ausnahme sind die Hummeln, welche im Übrigen auch zu den Wildbienen gehören. Diese Leben auch im Volk, werden aber auch nicht durch uns Menschen unterstützt.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied liegt im Sammeln des Pollens. Die Honigbiene kann den Pollen, welcher für die Nachkommen benötigt wird, von vielen unterschiedlichen Pflanzen sammeln. Sie wird als „polylektisch“ bezeichnet.
Auch unter den Wildbienen gibt es polylektische Arten, jedoch auch solche, die sich bezüglich des Sammelns von Pollen spezialisiert haben.
Diese werden als oligolektische bzw. streng oligolektische Arten bezeichnet. Oligolektie bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Pollen nur von einer bestimmten Pflanzenfamilie wie z.B. den Lippenblütlern gesammelt wird.
Die Strenge Oligolektie geht noch einen Schritt weiter. Hier wird der Pollen lediglich von einer bestimmten Pflanzengattung gesammelt, wie z.B. den Glockenblumen.
Wenn also eine bestimmte Pflanzenfamilie oder Pflanzengattung regional ausstirbt, so verschwindet auch die entsprechend spezialisierte Wildbienenart.
Die Honigbiene und polylektische Wildbienenarten stört das eher weniger. Sie können auf andere Pollenquellen zurückgreifen.
Genau dieser Aspekt (Oligolektie) macht letztendlich den Bienenschutz im privaten Bereich so schwierig.
Welche Pflanzen für Bienen?
Der erste Grundsatz ist schnell erklärt. Gefüllte Blüten gehören nicht in den Garten, wenn man es ernst meint.
Des Weiteren gibt es einige blühende Pflanzen, die keinen Mehrwert für Bienen haben. Gute Beispiel hierfür sind die Forsythie, das Stiefmütterchen, der Lebensbaum (Thuja) oder der Kirschlorbeer. Leider Gottes sind diese aber in den meisten Gärten in direkter Nachbarschaft zu sehen und wahrscheinlich auch im Rest unseres Landes.
Ansonsten ist die Frage nach den Pflanzen nicht schwierig. Alle und keine, denn eine blühende Pflanze kann für eine bestimmte Art das Überleben bedeuten, für eine andere wiederum relativ nutzlos sein. Also ist die Vielfalt entscheidend, welche sich nach den folgenden drei Grundsätzen richten sollte:
- Möglichst heimische Pflanzen verwenden, da diese für heimische Bienen- bzw. Insektenarten am wertvollsten sind
- Möglichst viele unterschiedliche Pflanzenfamilien bereitstellen wie z.B. Lippenblütler, Korbblütler, Kreuzblütler oder Doldenblütler
- Auf eine durchgängige Blütenfolge achten, welche mit den Frühblühern beginnt und mit spätblühenden Pflanzen wie dem Efeu, der Purpur-Waldfetthenne oder den Astern endet. Bienen gibt es über die gesamte Vegetationsperiode.
Nisthilfen!
Das Thema Nisthilfen ist ein Thema für sich. Wichtig ist hier definitiv ein Aspekt. Ca. 75% der Bienenarten Deutschlands nisten unter der Erde. Viel wichtiger als alle im Baumarkt erhältlichen Nisthilfen ist eine abwechslungsreiche, naturnahe Gartengestaltung. Denn hier finden Bienen bzw. Insekten von allein, was ihnen am besten zusagt. Wer mehr zu diesem Thema erfahren möchte, dem sei die Seite www.wildbienen.info empfohlen.
Wie sieht der perfekte Bienenschutz im privaten Bereich aus?
Den perfekten Garten für Bienen gibt es nicht. Da man als Laie nicht unbedingt weiß, welche Bienenarten in direkter Umgebung vorkommen, ist eine gezielte Anpflanzung nicht möglich. Entsprechend der Grundsätze aus dem Abschnitt „Pflanzen für Bienen“ ist jedoch eine effektive Hilfe möglich. Die Hauptsache ist, man tut überhaupt etwas…