Die Bienenarten Deutschlands – und was man bei Anpflanzungen beachten sollte!
Ich habe den Pflanzenfinder ins Leben gerufen, um euch bei der Auswahl der bienenfreundlichen Pflanzen zu unterstützen.
Was bei Anpflanzungen beachtet werden sollte?
Das versuche ich euch hier etwas näher zu bringen. Denn auch ich bin vor ca. 4 Jahren auf so einiges reingefallen, was sich letztendlich als nicht so empfehlenswert herauskristallisiert hat.
Welche Bienenarten gibt es?
Biene ist nicht gleich Biene, das wissen nur die Wenigsten. Denn durch einseitige Berichterstattungen in diversen Medien ist den Meisten nur die Honigbiene bekannt. Doch daneben gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Bienen in unserem Land.
Um „genau“ zu sein, so ca. 550 bis 600 andere Arten. Es handelt sich hierbei um die in unserem Land vorkommenden Wildbienenarten. Zu diesen gehören im Übrigen auch die Hummeln.
Die Vielfalt der Bienenarten zu verstehen ist im Grunde gar nicht so schwer. Sie unterscheiden sich z.B. in ihrer Größe, dem Nistverhalten usw. Einen speziellen Fakt sollte man jedoch unbedingt kennen. Denn ohne diesen, sind Anpflanzungen vielleicht nicht so effektiv wie gedacht.
Was benötigen (Wild)bienen?
(Wild)bienen benötigen Nektar und Pollen. Nektar als Treibstoff zum Überleben und Pollen als Nahrungsgrundlage für nachkommende Generation. Bezüglich des Sammelns des Pollens gibt es dabei einige Einschränkungen. Denn viele Wildbienenarten sammeln den Pollen nur von bestimmten Pflanzenfamilien (Oligolektie), ja sogar einzelnen Pflanzenarten (strenge Oligolektie). Und diesen finden sie meist an heimischen, blühenden Pflanzen.
Die Honigbiene ist in dieser Hinsicht nicht so wählerisch, sie kann den Pollen von sehr vielen unterschiedlichen Pflanzen sammeln (Polylektie). Bei den meisten Hummelarten ist das übrigens auch der Fall.
Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer begraben. Da viele Wildbienenarten nur an bestimmten Pflanzenfamilien bzw. Pflanzenarten den für das Überleben der Art so dringend benötigten Pollen sammeln können, ist ihre Existenz in Gefahr.
Welche Bienenarten sind bedroht und warum?
Denn was vielen, mir übrigens von ein paar Jahren auch, nicht bewusst ist. Nicht um die Honigbiene ist es schlecht bestellt. Die Wildbienenarten sind die, die es zu schützen gilt.
Viele unterschiedliche Gründe führen zu einem besorgniserregenden Rückgang heimischer, blühender Pflanzen. Zu nennen sind hier Faktoren wie intensive Landwirtschaft, Landschaftspflege aber auch Privatgärten, welche zu Steinwüsten umfunktioniert werde. Auch der Trend der Mähroboter ist natürlich sehr bedenklich. Aber das ist wieder ein Thema für sich.
Was könnt ihr tun?
Und um diesem Trend entgegenzuwirken könnt ihr im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse einiges tun. Ihr könnt viele (Wild)bienenarten durch die Anpflanzung geeigneter Pflanzen unterstützen. Und zwar am besten, in dem ihr eine hohe Vielfalt an unterschiedlichen Pflanzenfamilien bereitstellt. Denn durch diese Vielfalt wird gewährleistet, dass die unterschiedlichsten Bienenarten Pollen finden.
Und da die Wildbienenarten in Deutschland, allen voran die Hummeln, bereits im Spätwinter mit Ihrer Suche nach Nektar und Pollen beginnen, sollte das Blütenangebot mit den Frühblühern starten. Dieses Angebot sollte bis in den Spätherbst reichen, denn erst dann ziehen sich die Wildbienen wie auch die anderen Insektenarten zurück. Genaue Infos zu Flugzeiten gibt es im Wildbienenkalender.
Zusammenfassung:
Bei Anpflanzungen für Bienen sollten folgende zwei Punkte beachtet werden:
- Vielfalt an unterschiedlichen Pflanzenfamilien wie z.B. Schmetterlingsblütler, Lippenblütler, Kreuzblütler, Korbblütler, Rosengewächse, Doldenblütler usw.
- Eine durchgängige Blütenfolge vom Spätwinter bis in den Herbst hinein
Wenn ihr euch das zu Herzen nehmt, dann könnt ihr die heimischen Wildbienenarten sowie viele andere Insekten effektiv unterstützen. Anpflanzungen sind jedoch nur der eine Teil. Auch im Hinblick auf Nistplätze und Nistmaterial kann man einiges tun. Darüber schreibe ich dann aber separat nochmal etwas.
Ich für meinen Teil beschäftige mich jetzt seit ca. 4 Jahren intensiv mit dem Thema und würde mich freuen, wenn auch ihr diese Vielfalt für euch entdeckt und entsprechend unterstützt.