Blaue Johannisbeere
- Pflanze des Monats März -
Die dritte Pflanze in der neuen Rubrik „Pflanze des Monats“ ist die Blaue Johannisbeere.
Warum genau diese? Simpler Grund…
Weil mich meine Nachbarin gefragt hat, wie denn der Strauch heißt, der da so wunderschön rot blüht. Und nachdem ich ihr den Namen genannt habe, steht er jetzt auch im Nachbargarten. Ein Grund ihn hier genauer unter die Lupe zu nehmen.
Allgemeines
Die Blaue Johannisbeere, eigentlich korrekt Blut-Johannisbeere, ist eine in Deutschland nicht heimische Pflanze. Das Ursprungsgebiet ist Nordamerika.
Normalerweise ist es grundsätzlich empfehlenswert heimische Pflanzenarten in den Garten zu integrieren, da diese für unsere heimische Tierwelt den größten Nutzen haben (siehe Lebensweise).
Wenn der Großteil des Gartens jedoch aus heimischen Pflanzen besteht, dann ist die Integration „nicht heimischer“ Pflanzen natürlich auch überhaupt kein Problem. Hauptsache ist, dass diese nicht invasiv sind.
Die Blaue Johannisbeere ist der Familie der Stachelbeergewächse zugeordnet und gehört der Gattung der Johannisbeeren an. Sie erreicht Wuchshöhen von bis zu 4 m, denen eine Breite von bis zu 2 m entgegensteht. Diese Werte sind natürlich standortabhängig und können variieren…apropos
Blaue Johannisbeere – Standort im Garten
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Blauen Johannisbeere ein vollsonniger, trockener Standort auf jeden Fall nicht so gut bekommt. Da wir im Garten zwei Exemplare stehen haben, können wir den Einfluss des Standorts schön vergleichen.
Während sich das in der prallen Sonne stehende Exemplar eher langsam entwickelt, ist das vor der Mittagssonne geschützte Exemplar mehr als doppelt so groß. Es steht dabei auf der Nordseite nicht weit von der Hauswand entfernt und bekommt nur die Morgen- und Abendsonne ab. Es bekommt ihm definitiv sehr gut…
Bodenbeschaffenheit
Der Boden ist hier zudem eher etwas feuchter und trocknet nicht so leicht aus, was ein zusätzlicher Wachstumsbeschleuniger ist.
Hinsichtlich der erforderlichen Nährstoffe scheint die Blaue Johannisbeere nicht so wählerisch zu sein, beide Standorte in unserem Garten sind eher karg, was der Pflanze an sich jedoch nichts auszumachen scheint.
Blaue Johannisbeere – Die Blüte
Ja, was soll man sagen. Die Blüten der Blauen Johannisbeere sind wirklich wunderschön anzusehen und versprühen zudem einen sehr intensiven Duft. Für Einige ist dieser nicht so ganz wohlriechend, ich persönlich empfinde ihn jedoch als angenehm.
Zudem blüht die Blaue Johannisbeere, wie in diesem Jahr, bereits an Ende März und bringt somit die ersten Farbtupfer in den heimischen Wohlfühlbereich.
Zwei absolute Pluspunkte, die für eine Integration in den eigenen Garten sprechen. Der wichtigste ist jedoch der folgende…
Blaue Johannisbeere – Wert für Bienen
Sobald sich die Blüten zeigen, muss man nicht wirklich lange warten und sieht die ersten (Wild)Bienen daran.
Bei uns sind vor allem verschiedene Hummelarten, wie die Wiesenhummel, die Ackerhummel, die Steinhummel und die Erdhummel. Zudem sind Mauerbienen, Frühlings-Pelzbienen und auch Honigbienen Besucher des Strauches.
Oftmals wird kritisiert, dass „nicht heimische“ Pflanzenarten wie diese hier lediglich für polylektische Arten gut sind und für gefährdete oligolektische Arten (Bedeutung siehe Lebensweise) keinen Nutzen haben.
Das ist natürlich auch so, jedoch sollte bedacht werden, dass man für gezielte Anpflanzungen für gefährdete Bienenarten auch erstmal einen genauen Kenntnisstand haben müsste, welche denn in der Umgebung vorkommen. Und da das in den meisten Fällen leider unmöglich ist, hilft im Grunde nur die Vielfalt an Pflanzenarten, um möglichst vielen Besuchern zu helfen.
Blaue Johannisbeere – essbar?
Die Ausbeute an Beeren ist bei der Blauen Johannisbeere deutlich geringer als bei den Verwandten Arten. Nichtsdestotrotz sind die Beeren essbar und schmecken ähnlich denen der Schwarzen Johannisbeere, sind aber etwas saurer.
Dadurch kommt wohl eher die Weiterverarbeitung zu Saft, Marmelade oder Gelee in Frage. Die Rezepte sollten dabei denen der schwarzen Johannisbeere ähneln. Wir werden es in diesem Jahr vielleicht mal ausprobieren, denn unser Strauch hat nun nach ein paar Jahren ausreichend Früchte zu bieten.
Das Fazit
Obwohl man wie bereits erwähnt heimische Pflanzenarten bevorzugen sollte, ist die Blaue Johannisbeere definitiv eine Pflanze, die eine Integration in den Garten verdient hat.
Denn ganz getreu dem „Bienennutzgarten“ ist dieser Strauch sowohl für Bienen als auch den Menschen eine absolute Bereicherung. Nachfolgend findet Ihr die relevanten Daten zum Strauch.
Steckbrief
Bewertung: mittel
Nektar: 2
Pollen: 2
Bezugsquellen* (Pflanzen)
Baumschule Horstmann – LINK
Pflanzen Für Dich – LINK
Mein Schöner Garten – LINK
Bezugsquellen* (Samen)
n.v.
Pflanzeninformationen / Pflanzeneigenschaften
Name botanisch: Ribes sanguineum
Pflanzenfamilie: Stachelbeergewächse
Pflanzenart: Strauch
Verwendung: Heckenpflanze, Einzelstellung
Standort: Sonne, Halbschatten
Wasserbedarf: gering, normal
max. Höhe: 4 m
max. Breite: 2 m
Blühfarbe: rot
Blühzeitraum: April, Mai
Lebenszyklus: mehrjährig
Bodeneigenschaften
Bodenart: lehmig, sandig, humusreich
Nährstoffeigenschaften: nährstoffreich, kalktolerant, stickstoffreich
Feuchteeigenschaften: frisch, mäßig feucht, wasserdurchlässig
weitere Eigenschaften
winterhart, nicht stark giftig, windunempfindlich